Donnerstag, 18. Februar 2010

Der Wert der (Erwerbs-)Arbeit

Angestoßen wurd die Diskussion, die gerade läuft von einem bekannten FDP-Politiker. Er stellte die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, die Sozialleistungen, also die Hartz IV-Sätze nicht recht drastisch zu kürzen, dass es in Deutschland doch sonst keinen Anreiz gebe, noch regulär arbeiten zu gehen. In dieses Horn stößt auch eine Studie des Instituts für Weltwirtschaft (IfW).
Abgesehen davon, dass ich diese Debatte echt ziemlich durchsichtig und mal wieder "typisch-FDP" finde, finde ich es erstaunlich, dass immer wieder die gleichen Vorurteile geschürt werden.
Es geht doch, meiner Ansicht nach, den meisten Arbeitslosen nicht nur um das Gehalt oder ob sie mehr oder weniger bekommen als mit Hartz IV. Arbeit "lohnt" sich doch nicht nur finanziell und muss es auch gar nicht.
Ich finde es wichtig zu betonen, dass mit einer Erwerbsarbeit doch auch gesellschaftliche Teilhabe gesichert wird. In einer Arbeitsgesellschaft gewinnt der Mensch durch die Arbeit Selbstbewusstsein. Wer nicht arbeitet, der fühlt sich doch leicht ausgeschlossen, er kann nicht mitreden über den blöden Chef, Ferienplanung und all die Themen, die doch Teil eines jeden Arbeitslebens sind. Soziale Kontakte werden nicht zuletzt in der Arbeitszeit geknüpft.
Ich finde, dass deswegen nicht immer nur über das Finanzielle diskutiert werden sollte, wie viel oder wenig jemand als staatliche Unterstützung bekommt. Sondern, dass es doch erste Pflicht des Staates sein sollte, sich dafür einzusetzen, dass möglichst viele Menschen einer Arbeit nachgehen können.
Denn wieviel braucht ein Mensch zum leben, sind es wirklich nur die rein materiellen Werte, geht es nur darum, jeden "satt, sauber, trocken, warm" zu halten?
Oder sind nicht das soziale Leben, die Anerkennung eines jeden Einzelnen und seiner Würde die wichtigsten Leitsätze in einer sozialen und für die Menschen gemachten Politik?

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