Sonntag, 30. Mai 2010

Fernsehgottesdienst

Bin übers Wochenende zu Besuch bei den Schwiegereltern. Die im Haushalt mitlebende Großmutter ist leider schon sehr gebrechlich und kann nicht mehr aus dem Haus gehen. So wird also sonntags immer der Fernsehgottesdienst geschaut, aber nur, wenn es nen katholischen gibt. Dr evangelische ist viel zu neumodisch, diese ganzen modernen Lieder und die liturgischen Experimente, die mag sie gar nicht. Eigentlich interessant bzw. traurig, die Fernsehgottesdienste sind doch gerade für die Alten und Kranken, die nicht mehr zur Kirche gehen können. Und dann mögen sie nicht schauen, weil die Gottesdienste, also speziell die evangelischen immer so verhunzt sind.
Ich denke mal nicht, dass dort im Fernsehen "der" typische evangelische Gottesdienst gezeigt wird, es gibt sicher viele würdig und andächtig gefeierte.
Aber solche sind dann wohl nicht sendegeeignet...

Freitag, 28. Mai 2010

Martin Mosebach im Vatican spezial

In der Spezialausgabe des Vaticanmagazins findet sich u.a. ein Interview mit Martin Mosebach.
Hier ist ein Link zur Seite des Vaticanmagazins, dort findet man das Interview, zum Nachlesen.
Ich will nicht das ganze Interview kommentieren, aber zwei Dinge haben mich doch schon aufgeregt und die erlaube ich mir mal zu kommentieren:

M.: Wir müssen uns aber fragen, wieso es in katholischen Internaten gerade in den unmittelbar auf das Zweite Vatikanische Konzil folgenden Jahren geghäuft zu Sexualstraftaten von Priestern gekommen ist. Es führt kein Weg an der bitten Erkenntnis vorbei: Das Experiment des "Aggiornamento", der Angleichung der Kirche an die säkularisierte Welt, ist auf furchtbare Weise gescheitert.

Ich wage zu bezweifeln, dass es am Konzil liegt, dass es zu sexuellem Missbrauch kam. Ein gewisser Walter Mixa, emeritierter Bischof, hat, vielleicht in zu polemischer Weise, für diese schlimmen Dingen die sog. sexuelle Revolution verantwortlich gemacht. Ich neige dazu, ihm in diesem Fall Recht zu geben. Das hat mit dem Vaticanum II nun wirklich nichts zu tun.
Und außerdem, Aggiornamento bedeutet doch nicht Angleichung an eine säkularisierte Welt, nicht Angleichung ist das Stichwort, vielmehr Hinwendung. Hinwendung um der Menschen willen, um ihnen zeitgemäß das Evangelium zu verkünden.

M.: Ich bin aber davon überzeugt, dass man eines Tages, wenn erst genügend Abstand da ist, die chinesische Kulturrevolution und die römische Liturgiereform in einem engen Zusammenhang begreifen wird.

Holla, starker Tobak. Eine "Revolution", die viele Tote gefordert hat und für Unrecht an unzähligen Menschen verantwortlich ist und die Liturgiereform in einem Atemzug zu nennen, das ist schon echt stark. Implizit schwingt da ja, jedenfalls nach meinem Verständnis, mit, dass er die kommunistische Revolution in China vergleicht mit einer (auch?) kommunistischen Reform in Rom?

Donnerstag, 27. Mai 2010

Alte Messe

War gestern zum ersten Mal in meinem Leben in einer alten Messe, hier ist jeden Mittwochabend eine im Dom, bzw. in der Krypta desselben.
Ich muss zugegeben, ich war neugierig und auch dann ziemlich aufgeregt, wie es so sein wird. Aber ich wollte auch ehrlich sein und andächtig, halt nicht nur ein Zuschauer.
Aber so hab ich mich dann gefühlt. Habe bewusst nicht die ganze Zeit mitgelesen, ein kleines Büchlein lag zwar bereit, aber das wäre mir irgendwie zu blöd gewesen.
Na, aber dieses Gemurmel, dieses "Ach, jetzt singen wir mal was" war schon für mich sehr merkwürdig. Ich konnte jedenfalls überhaupt nicht andächtig sein und hab auch fast gar nicht beten können. Ich glaube, ich weiß jetzt ein bisschen, wie sich Menschen fühlen, die zum ersten Mal in einen katholischen Gottesdienst gehen, guten Willens sind und dann bloß nichts falsch machen wollen.
Zur Kommunion zu gehen hab ich mich dann nicht getraut, zum einen, weil mir ebend vorher die Andacht und recht Disposition fehlte und zum zweiten, weil es so ein choreografiertes Ritual war, weil nur Mundkommunion möglich ist und ich mir das nicht zutraue, eher Angst hab, dass ich da dem Priester aus Reflex auf die Finger beiße, mich verschlucke oder IHN einfach unwürdig empfange.
Na, ich weiß nun jedenfalls noch mehr, wie sehr ich eine gute, würdig gefeierte Heilige Messe im ordentlichen Ritus zu schätzen weiß. Dabei fühle ich mich zu Hause, kann andächtig sein, beten, mitfeiern und einfach bei IHM sein.

Sonntag, 16. Mai 2010

Kirchentägliches

Wie berichtet war ich am Freitag in München, nachmittags musste ich auf dem ÖKT arbeiten, aber vormittags hatte ich ein bisschen Zeit, mich umzuschauen.
War bei einem Podium zum Thema "Wegbereiter der Einheit oder Leidtragende der Spaltung? Konfessionsverbindende Ehen und Familien als Hauskirche."
Eine meiner ehemaligen Professorinnen sprach dort zu den kirchenrechtlichen Dimensionen, als Impulsgeber hielt der emeritierte Münchener Dogmatikprofessor Peter Neuner ein Kurzreferat, war ein bisschen langweilig (kam mir vor wie in der Dogmatikvorlesung ;-) ), aber die Schlusssequenz war spannend: Die Ehe als sakramentale Wirklichkeit und in ihrer Dimension als Hauskirche bezeugt die Einheit und den Bund Gottes zu den Menschen. Und wegen dieser beiden Punkte (Ehe als Sakrament und Ehe als Hauskirche) sollte es gerade in konfessionsverbindenden Ehen doch die Möglichkeit geben, gemeinsam zum Tisch des Herrn zu treten.
Der Rest der Runde war eher Geplänkel, fand ich. Die flammenden Appelle eines betroffenen Ehepaars, das Hin und Herr zwischen einem evangelischem und einem katholischen Bischof, naja, das Übliche, würde ich sagen.
Anschließend gab es im selben Saal ein Mittagsgebet, dazu wurde auf der Bühne ein Altar aufgebaut, Kerzen, ein Kreuz in der Mitte, als "Tischläufer" ein Tuch mit ÖKT-Logo. Über die Optik hätte man sich streiten können, aber das Witzige war, man kam gar nicht dazu, den Altar zu sehen, denn die 4 Vorbeter/Vorsänger standen die ganze Zeit direkt davor, tauschten das Mikro hin- und her. Wirkte etwas sonderbar und hinterher fragte mich sogar mein Papa, warum es denn diesen Altar gegeben hätte, wenn die vier Damen und Herren doch davor standen und er während des ganzen Mittagsgebets keinerlei Funktion hatte?
Abends wäre ich dann gerne noch zu ner Veranstatung "Kirche im Web 2.0" zu bloggen, twittern und so gegangen, das schaffte ich aber leider nicht. Eingeladen war jemand von katholisch.de , diese Webseite ist ja an sich schon ein merkwürdiges Sammelsurium, aber interessiert hätte es mich trotzdem.
Aber über Veranstaltungen zu Kirche im Netz berichtete Vincentius auch schon sehr ausführlich.

Na, gestern war ich dann schon wieder am Arbeitsort, abends in der Vesper, heute vormittag in der Messe. Und mit keinem Wort wurde der ÖKT erwähnt, fand ich schon ein bisschen komisch. Hatte ja nicht erwartet, dass das an allen möglichen oder unmöglichen Stellen vorkommt, aber gerade beim heutigen Evangelium wäre doch eine explizite Fürbitte schön gewesen. Zumal es ein großes Treffen ist, viele Christen auch hier die Ereignisse in München verfolgen. Also, so einfach ignorieren finde ich schon blöd.
Naja, nun ist es ja vorbei, ein dritter Ökumenischer Kirchentag (noch) nicht angekündigt, mal sehen, ob die es wirklich im Jahr 2017 (im Reformationsdenkjahr!) eine Neuauflage gibt. ;-)

Mittwoch, 12. Mai 2010

Kirchentag

Ich "darf" zum Kirchentag fahren, allerdings (zum Glück?) nur am Freitag.
Eigentlich habe ich keine Lust, na, bin gespannt, wie es so wird.
Diese vielen Menschenmassen, riesige Hallen und Plätze voll, das mag ich nicht so sehr.
Und dann bin ich, wie viele der anderen Blogger ja auch, eher skeptisch, was inhaltlich dort in München geschieht.
Na, aber ich hab überlegt, es könnte auch daran liegen, dass ich so ein bisschen einen "Kirchen-Overload" hab. Klingt komisch, ich weiß. Ich meine damit aber, dass ich durch Studium, Gespräche auf der Arbeit, die Arbeit selbst, Blogs und verschiedene katholische Internetseiten lesen mein Alltag schon ziemlich voll ist mit Kirchenthemen.
Deswegen muss ich mir dann nicht noch Podien ansehen zu "Konfessionsverbindenden Ehen" oder dergleichen.
Aber so geht es mir. Was ist mit all den Menschen, die in der Diaspora leben, gefühlt oder wirklich? Ich glaube, für sie ist so ein Treffen wirklich eine Chance, die Gemeinschaft der Kirche zu erfahren, Neues zu hören aus Kirche und Theologie, sich auszutauschen.
Also, positiv denken, dann wird's schon gut!

Sonntag, 9. Mai 2010

Marienmonat

Auf Wunsch hab ich mal die Farbe geändert und es passt ja auch zum Monat. :-)
Heute abend geht es dann zur Maiandacht, bin schon gespannt.
Die Messe heute morgen war "Kindergottesdienst", naja, ich will noch nicht maulen, wohnen ja erst kurz hier (heute auch zum ersten Mal in der Pfarrkirche). Positiv gesagt: Wenigstens wurde das Gottesdiensthema "Himmel" durchgehalten, sowohl in den Liedern (natürlich NGL) als auch in den selbst gedichteten Tages-, Gaben- und Dankgebeten. Na, immerhin wurde zum Hochgebet das Messbuch benutzt. ;-)

Samstag, 8. Mai 2010

Was soll denn bitte das sein?

Hab grad in einer Stellenanzeige des Caritasverbandes Nürnberg gelesen, dass der zukünftige Caritasdirektor dort doch bitte "die Nähe zu einer kirchlichen Lebenspraxis" leben sollte.
Also, ein bisschen katholisch? Ein bisschen wiederverheiratet geschieden darf man sein? ;-)