Sonntag, 7. März 2010

Vertrauensverlust

Anschließend an die Überlegungen im Post zuvor ist mir noch ein schönes Zitat in die Hände gefallen. Die Interviewte äußert sich zur straftrechtlichen Verfolgung von Missbrauchsfällen.

"Wichtig scheint es mir in diesem Zusammenhang zu unterscheiden zwischen dem, was strafrechtlich relevant ist und dem Vertrauensverlust der Kirche. Der ist mit strafrechtlichen Mitteln nicht wettzumachen und wird nicht so schnell verjähren. Für den Staat ist die Sache erledigt, wenn der Täter gestorben ist. In der Kirche muss man sich dagegen bewusst machen: Ihm wurde Vertrauen entgegengebracht, weil er Mitarbeiter der Kirche ist. Der Täter hat das immense Vertrauen missbraucht, das die Kirche als Institution – mit Recht – genießt. Insofern nimmt an jedem einzelnen Fall die gesamte Kirche Schaden, der kaum zu reparieren ist." (Prof. Dr. Myriam Wijlens)

Das ganze Interview hier.

Dieses Vertrauen, das besonders in kirchliche Mitarbeiter gesetzt wird, in Priester, Ordensleute, Seelsorger überhaupt. Kann man sagen, dass es tausendmal schlimmer ist, wenn ein Priester Täter wird? Eine Vertrauensperson...
Und was ist dann mit dem Eindruck von Kirche überhaupt, der ensteht? Differenziert betrachtet handelt ein Einzeltäter, der ebenso der nette Nachbar von nebenan sein kann.
Aber ein Priester ist eben doch in seinem priesterlichen Dienst nicht Einzelperson, sondern handelt als Teil der Kirche...

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